Sugar Dating, manchmal auch Sugaring genannt, ist genau genommen nichts Neues. Tatsächlich gibt es schon seit Jahrzehnten Sugardaddys und ihre dazugehörigen Sugarbabes: Was hingegen neu ist, ist die Art und Weise wie beide zusammenfinden. Die Beziehung zwischen einer attraktiven, oftmals jüngeren Frau und einem typischerweise wohlhabenden Mann hat ihren ganz eigenen süßen Reiz.
Wie definiert man Sugar Dating – und was gibt es dabei zu beachten?
Selbstverständlich spielt die persönliche Ausgestaltung auch beim Sugar Dating eine große Rolle, weshalb sich auch mehrerer solcher Beziehungen zwischen Sugardaddys und -babes durchaus voneinander unterscheiden können. Die Rahmenbedingungen bleiben aber typischerweise gleich: Auf der einen Seite steht ein wohlhabender, mitunter finanziell unabhängiger Mann, auf der anderen Seite das Sugarbabe, das sich von ihm verwöhnen lässt. Typischerweise immer sind diese Beziehungen mindestens romantischer, oftmals auch sexueller Natur. Platonische Beziehungen sind aber, sofern sich beide damit einverstanden zeigen, natürlich ebenfalls möglich.
Das Sugar Dating ist eine Beziehungsform, die häufig von einem Austausch geprägt ist: Ein Austausch zwischen zwei Sachen, so alt wie die Welt – Reichtum und Erfolg gegen Schönheit und Jugend. Nicht umsonst sind die meisten Sugardaddys (deutlich) älter als ihre Sugarbabes. Letztere meist in den (frühen) 20er-Jahren, die Sugardaddys hingegen oft in der 50+ Alterskohorte. Ein ganz besonderer Reiz vom Sugar Dating ist die Ehrlichkeit, durch das sich selbiges charakterisiert. Beide Partner sind sich von Anfang an bewusst, warum und in welcher Form sie zueinander kommen. Sugardaddys wissen, dass ihr großer Reiz ihre finanziellen Mittel sind, Sugarbabes wissen um den Umstand, dass sie allen voran optisch ihrem Sugardaddy gefallen müssen. Auch deshalb suchen viele Männer und Frauen diese Form der Beziehung – die Rahmenbedingungen sind von Anfang an klar und eindeutig.
Was erhalten Sugarbabes von ihren Sugardaddys?
Die wohlhabenden Männer, die eine Sugaring-Beziehung suchen, sind nicht selten Türöffner – solche, die Zugang zu einer anderen Welt und zu Mitteln ermöglichen, die dem Sugarbabe bisher finanziell schlicht nicht möglich waren. Gleichermaßen wandelt sich in solch einer Beziehung nicht selten der Alltag der Sugarbabes – aufregende Reisen in ferne Länder, ausgiebige Shopping-Touren oder edle Dinner in angesagten Locations. Insbesondere weil viele Sugarbabes junge Studentinnen oder beispielsweise Berufseinsteigerinnen sind, macht dieses unbeschwerte Leben auf Kosten des Sugardaddys einen ganz besonderen Reiz aus. Der kann beispielsweise bei Mietzahlungen unter die Arme greifen, die Studiengebühren übernehmen oder seinem Sugarbabe hin und wieder einen (kleinen) Luxus finanzieren.
Während der finanzielle Austausch beim Sugar Dating natürlich konsequent im Fokus steht, muss das aber nicht der einzige Reiz am Mann bleiben. Viele Frauen fühlen sich schlicht zu erfolgreichen und finanziell unabhängigen Männern hingezogen, die sowohl ihr eigenes Leben als auch das ihrer Frau mit mehr Freiheiten und vielen kleinen sowie großen Besonderheiten füllen können. Speziell bei größeren Altersunterschieden beziehungsweise älteren Männern ist es auch die Lebenserfahrung, die einer Sugar-Dating-Beziehung das besondere Etwas verleihen kann. Bringt der Mann dann noch ein großes und erfolgreiches Netzwerk mit, das dem Sugarbabe ebenfalls neue Chancen eröffnet, kann solch eine Beziehung durchaus auf sehr fruchtbaren Boden treffen – auch wenn der finanzielle beziehungsweise materielle Austausch insbesondere in der Anfangszeit die Dominante ist.
Warum entscheiden sich Männer dafür, ein Sugardaddy zu werden?
Für das Sugar Dating benötigt es natürlich immer zwei Personen: Während eindeutig ist, wie und in welcher Form das Sugarbabe von solch einer Beziehung profitiert, sind die Gründe bei Männern dafür etwas vielfältiger. Einige lieben es schlicht, eine junge Frau an ihrer Seite zu haben, die auf einen selbst wie ein Jungbrunnen wirkt. Andere haben einfach keine Zeit für langwieriges, formelles und oftmals undurchsichtiges Dating und entscheiden sich daher für das Sugar-Dating – denn da sind die Rahmenbedingungen mehr oder weniger schon vorab geklärt.
Manchmal ist es auch schlicht der Reiz ein Stück weit „dominiert“ zu werden: Wobei Sugar Dating keinesfalls mit anderen, rein sexuellen Fetischen wie beispielsweise den „Geldsklaven“ verwechselt werden sollte. Geld und materielle Dinge spielen eine Rolle, Sugar Dating ist aber normalerweise kein bedingungsloses Ausnutzen – sondern ein Geben und Nehmen, wobei beide Parteien das geben und nehmen, was der jeweils andere nicht (mehr) oder noch nicht hat. Jugend, Schönheit, Vitalität und eben Geld.
Muss man Sugar Dating kritisch sehen?
Aufgrund des Altersunterschieds sowie den Unterschieden hinsichtlich der finanziellen Möglichkeiten, wird Sugar Dating manchmal kritisch beäugt. Dabei ist es eigentlich nur eine alternative Form des Datings, die wie eingangs dargelegt allen voran auf Ehrlichkeit basiert – beide Parteien wissen ganz genau, worauf sie sich einlassen und was sie von ihrem Sugaring Partner erwarten. Dass ältere Männer mit jüngeren Frauen zusammenkommen, weil die älteren Männer Erfolg und/oder Geld mitbringen, ist zudem nicht neu – es reicht ein Blick nach Hollywood oder überall anders hin, wo sich viele wohlhabende Männer tummeln. Dort gehört es fast schon zum guten Ton, dass sich erfolgreiche, ältere Männer auch jüngere Frauen schnappen – ob beide das als Sugar Dating bezeichnen würden, sei dahingestellt. Das grundlegende Prinzip unterscheidet sich aber wenig bis gar nicht.
Fazit: Nicht immer geht es um riesigen Reichtum
Beim Sugar Dating sind die Männer meist finanziell besser gestellt, aber nicht zwangsläufig – und wenn sie es sind, müssen sie auch keine Multimillionäre sein. Manche Männer präferieren diese Art von Beziehung auch dann, wenn sich die eigenen finanziellen Möglichkeiten eher im Rahmen bewegen. Zu eng gefasst sollte der natürlich nicht sein: Kein Sugardaddy muss einen Privatjet chartern können, aber edle Restaurants, Urlaube und materielle Aufmerksamkeiten gehören nun einmal doch dazu. Auch hier ist wieder essenziell, dass beide Seiten mit offenen Karten spielen – denn auch viele Frauen suchen nicht zwangsläufig ultrareiche Männer, aber eben doch solche, die sie verwöhnen und finanziell solide aufgestellt sind.